Redgum - folk as folk should be.
Das erste Mal begegnete ich ihnen in einem Auto sitzend von einer schon etwas ausgenudelten Cassette, und was als Hintergrundberieselung begann, hatte nach einigen Minuten meine volle Aufmerksamkeit. "Was ist das da, was da läuft?" fragte ich den Fahrer. "Redgum, Folk aus Australien", war die Antwort. "Kannst Du mir mal ausleihen?" - "Kann ich."
Zu hause wurde das Teil unter weiterem Verlust klanglicher Feinheiten kopiert und dann oft gehört. Richtig oft. Es waren die 1980er Jahre, es gab kein Internet, wo man so etwas nachgucken oder gar bestellen konnte. Die Texte waren so gut wie die Musik, und da hieß es genau hinhören, um mitzubekommen, worum es da eigentlich geht. Eine Menge waren ganz offenbar ironische Anspielungen auf irgendwelche Politiker, die ich nicht kannte, aber das machte nichts, es kam trotzdem jede Menge an. Einige Monate später schrieb ich dann einen Brief an HMV in Melbourne, um möglichst alles, was es von der Band gab, auf CD (das war damals was ganz neues) zu bestellen und war nach endloser Wartezeit dann tatsächlich stolzer Besitzer einiger Redgum-Alben!
Was ich damals auf Cassette gehöhrt hatte, war das Live-Album "Caught in the act", auf dem die Band - anders als sonst - praktisch "unplugged" spielte, also ohne Schlagzeug, E-Gitarren oder derartiges, und zwischen den oder inmitten der Nummern erzählte der Sänger - witzig, sarkastisch und leider für mich nicht immer verständlich. Das erste Lied auf dem Album war "Beaumont Rag":