tag:blogger.com,1999:blog-1835480631338487315.post996484247064789387..comments2023-07-22T21:03:49.080+02:00Comments on Martins Braindumps: Das Für und Wider der “gendergerechten” SpracheMartinhttp://www.blogger.com/profile/01158407424061439804noreply@blogger.comBlogger5125tag:blogger.com,1999:blog-1835480631338487315.post-24390214532847186532021-05-30T16:56:24.306+02:002021-05-30T16:56:24.306+02:00Ich stelle mal die These in den Raum, dass "E...Ich stelle mal die These in den Raum, dass "Expertinnen und Experten" das generische Maskulin abschafft und daraus eher die männliche Form macht. Wenn ich meinem Kind erzähle, Frauen wären im Beruf immer die -innen (Technikerin, Erzieherin, etc.) ist doch klar, dass sich das generische Maskulin als den Männern vorbehalten etabliert. Meines Erachtens nach ist da eines der Kernprobleme des Sprachfeminismus; sie verstärken dieses Problem massiv.<br /><br />Englischer Sprachfeminismus sieht Gleichheit, nicht Unterscheidung vor. Theresa May ist Prime Minister, nicht Ministress. Actor, statt Actress.Merlehttps://www.blogger.com/profile/18092425991726256158noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1835480631338487315.post-63907868764604201072019-04-01T09:01:15.421+02:002019-04-01T09:01:15.421+02:00Meist wird für zum Beleg der These, dass die tradi...Meist wird für zum Beleg der These, dass die traditionelle Sprache partiarchalische Denkmuster fördert, durch die Sapir-Whorf-Hypothese belegt, bei der davon ausgegangen wird, dass die Sprache das Denken beeinflusst. Allerdfings ist dies eben kein "stichfester Beweis", da (a) eine Hypothese und (b) selber ziemlich umstritten.<br /><br />Um einer solchen Hypothese mehr Gewicht zu verleihen, könnte man untersuchen, ob z.B. Rassismus nach dem Bannen von despektierlichen Wörtern wie "Neger" merklich nachgelassen hat (was m.E. nicht der Fall ist).<br /><br />Egal von welcher Seite bewegen wir uns prinzipiell auf dem Niveau von Argumentation auf beiden Seiten, wodurch es letztlich mehr um Plausibilität als Beweise geht.<br /><br />Eine Meinung darf sich ja auch durchsetzen (siehe meine Argumentation zum Ende hin, wo es um einen notwendigen politischen Prozess zur Beantwortung dieser Streitfrage geht), nur darf das eben nicht durch das Schaffen von vollendeten Tatsachen durch die eine Seite geschehen.Martinhttps://www.blogger.com/profile/01158407424061439804noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1835480631338487315.post-65846767826983122802019-04-01T06:35:00.117+02:002019-04-01T06:35:00.117+02:00Zitat: "Für die Annahme, dass, wer beispielsw...Zitat: "Für die Annahme, dass, wer beispielsweise das generische Maskulinum verwendet, damit generell die weibliche Form diskriminiere oder latent sein Denken in eine 'patriarchalische Richtung' entwickle, sind keine stichfesten Beweise bekannt."<br /><br />Was ist für Dich bitte ein "stichfester Beweis"? Es gibt Untersuchungen (Quellen habe ich gerade nicht zur Hand), die zeigen konnten, dass das generische Maskulinum selbst bei Menschen, die ein gewisses Bewusstsein und eine Aufmerksamkeit (engl. „Awareness“) für das Thema Geschlechtergerechtigkeit haben, auf Dauer zunehmend männliche Konzepte aktiviert. Das führt mittel- bis langfristig dazu, dass das generische Maskulinum tendenziell immer mehr als echtes Maskulinum verstanden wird und es Menschen immer schwerer fällt, sich unter einer generischen Form auch Frauen vorzustellen oder Frauen „mitzudenken“.<br /><br />Die Wirkung von Sprache wird stark unterschätzt. Sprache ist immer ein Spiegelbild der Kultur und daher auch ein Abbild dessen, was in einer Gesellschaft gerade allgemein Konsens ist. Leider war gerade die IT-Branche (überraschenderweise im Gegensatz zu anderen MINT-Berufen) in den vergangenen Jahrzehnten kein gutes Vorbild; da wurde viel Porzellan zerbrochen: https://datavizblog.com/2017/08/27/infographic-what-happened-to-women-in-computer-science/Stephan Rothhttps://roth-soft.denoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1835480631338487315.post-41103670072496579612019-01-27T03:46:39.388+01:002019-01-27T03:46:39.388+01:00Danke, den Titel habe ich nachgeliefert :)Danke, den Titel habe ich nachgeliefert :)Martinhttps://www.blogger.com/profile/01158407424061439804noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1835480631338487315.post-91085180210332859152019-01-26T19:16:20.823+01:002019-01-26T19:16:20.823+01:00Ich stimme dir da in allen Pubkten absolut zu. Du ...Ich stimme dir da in allen Pubkten absolut zu. Du spinnst Gedanken, die auch ich hatte, weiter. Spannend, zur Abwechslung mal wieder eine differenzierte Meinungsbildung im Internetz zu lesen.<br />Leider sieht die öffentliche Debatte oft anders aus: Wer gegen "gendergerechte" Sprache ist, ist gegen Gleichberechtigung – so ein weit verbreiteter Tenor. Mit dieser Dialektik baut das aggressive feministische Lager ein Klima der Angst auf. Wer ist schon gerne Sexist?<br />Betonen möchte ich auch den Punkt, den du nur ganz kurz anschneidest, mit dem Halbsatz "die Sprache nach ihren Theorien zu verändern". Es sind in der Mehrheit bloß Theorien, die da aus der feministischen Linguistik bzw. dem Feminismus überhaupt kommen. Mehr noch, meist sind es Hypothesen, die auf sehr dürftigem empirischen Fundament stehen. Wenn irgendwann *belastbare* Studien belegen, dass Frauen tatsächlich durch unsere Sprache ins Hintertreffen geraten, dann kann man vielleicht über Sprachreformen nachdenken (oder besser über andere Wege, für Gleichberechtigung zu sorgen). So lange dies nicht der Fall ist, macht sich die Politik mit ihrem vorauseilenden Gehorsam noch lächerlicher und unglaubwürdiger, als sie es ohnehin schon ist.<br />P.S.: Du hast vergessen, den Titel, von Orwells Buch zu nennen. Es handelt sich um "1984" ;)Mareknoreply@blogger.com